CBD bei Multiple Sklerose

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CBD bei Multiple Sklerose

Den einen trifft die Diagnose schon recht früh, bei anderen wird die Erkrankung erst später festgestellt. Multiple Sklerose ist eine Erkrankung, die meistens ganz plötzlich und ganz ohne Vorwarnung auftritt. Auf einmal sind sie da, die Symptome. Häufig schlagen sie auch mit voller Kraft zu. Welche Symptome das sind? Das ist bei jedem Menschen anders. Welche Ursachen die Erkrankung hat? Das ist bis heute noch nicht bekannt. Auch der Verlauf ist bei jedem Betroffenen ein anderer. Aber egal, unter welchen Symptomen der Patient leidet, fest steht immer, dass die Erkrankung schlimme Folgen für das Leben der Betroffenen hat. Nicht nur die Lebensqualität wird stark eingeschränkt, in den meisten Fällen verlieren die Patienten auch ihre Selbständigkeit. Multiple Sklerose gilt als nicht heilbar und kann mit sehr starken Symptomen einhergehen, die in Schüben auftreten. Zwar gibt es bereits Medikamente, die aber teilweise mit sehr starken Nebenwirkungen einhergehen. Viele Betroffene befinden sich daher ständig auf der Suche nach natürlichen Alternativen zur Bekämpfung der Symptome. CBD bei Multipler Sklerose könnte eine solche Alternative darstellen.

CBD bei Multipler Sklerose – eventuell ein Hoffnungsschimmer

Die Ursachen sind nicht bekannt, die Erkrankung gilt als nicht heilbar und die Medikamente, die verschrieben werden, haben starke Nebenwirkungen. Betroffene stehen oft mit dem Rücken an der Wand. Einerseits möchten sie natürlich die Symptome der Erkrankung bekämpfen und ein möglichst normales Leben führen. Andererseits möchten sie ihren Körper, der sowieso bereits stark angegriffen ist, nicht noch zusätzlich solch starken Medikamenten aussetzen. Leider gibt es aber bis heute keine wirkliche Alternative zu den speziellen Medikamenten. Sehr häufig nutzen Betroffene Mittel, die täglich gespritzt werden müssen. Dass Patienten, die schon seit vielen Jahren unter MS leiden und diese Spritzen nutzen, irgendwann keine Stelle mehr finden, an denen sie die Spritzen setzen können, kann sich jeder vorstellen. Die Haut ist vernarbt, das weitere Spritzen wird unmöglich. Bei einigen Patienten gibt es auch die Möglichkeit, einmal im Monat eine Spritze zu bekommen. Diese wird aber für gewöhnlich im Krankenhaus verabreicht und bringt einen Aufenthalt dort mit sich. Mittlerweile gibt es aber auch Tabletten, die natürlich ebenfalls wieder eine Wirkung auf den Magen haben und zudem die Leber belasten können. CBD bei Multipler Sklerose könnte ein gutes Mittel als Begleitung zur herkömmlichen Behandlung darstellen. Die Hoffnung darauf, dass CBD bei Multipler Sklerose eine gute Wirkung zeigen könnte, ist sicher nicht unberechtigt. Schließlich gibt es schon seit 2011 ein Medikament mit CBD, das zugelassen ist für die Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose: Sativex.

Sativex – das erste zugelassene Medikament mit CBD

Es war schon eine kleine Sensation, als im Jahr 2011 das erste Medikament mit Cannabinoiden auf den Markt kam. Bei Sativex handelt es sich um ein sogenanntes Oromukosalspray. In diesem Spray ist neben CBD auch THC enthalten. Das Medikament wurde zugelassen, um mittelschwere und schwere Spastiken bei Patienten mit Multipler Sklerose zu behandeln. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Patienten auf andere antispastische Therapien nicht angesprochen haben. Spastiken gehören zu den Begleitsymptomen der Erkrankung, die besonders häufig vorkommen. Vor allen Dingen betroffen sind die Beine und der Rumpf. Schlimmstenfalls führen diese Spastiken zu einer Gehbehinderung, die den Verlust der Selbständigkeit mit sich zieht. Rund 85 Prozent der Betroffenen werden im Verlauf der Erkrankung mit diesen Spastiken konfrontiert. Der Grund für die Wirkung dieses Medikaments liegt im Einfluss der Cannabinoide auf das Endocannabinoid-System des Körpers. Dieses ist bei Spastik stark verändert. Durch die Neurodegeneration kommt es später auch dazu, dass sich die körpereigenen Cannabinoide reduzieren, was wiederum als Grundursache gesehen wird für die klinischen Symptome der Krankheit. Die in diesem Medikament enthaltenen Cannabinoide sollen dieses Defizit wieder ausgleichen. Da es sich bei einem der enthaltenen Cannabinoide um CBD handelt liegt die Vermutung nahe, dass auch frei verkäufliche CBD Produkte eine gewisse Wirkung bei der Behandlung der Symptome der Erkrankung haben könnten.

Was genau ist Multiple Sklerose?

Bei der Erkrankung Multiple Sklerose, besser bekannt als MS, handelt es sich um eine chronisch verlaufende Entzündung des Nervensystems, sie gehört zu den Autoimmunerkrankungen und verläuft in Schüben. Die Folgen dieser Entzündungen können fatal sein, denn es kommt zu sehr starken Schäden am zentralen Nervensystem. Bestehende Nervenstrukturen werden im Laufe der Zeit irreparabel zerstört. Durch diese Zerstörung entstehen viele verschiedene Symptome. Sehr oft treten Sehstörungen auf, auch Gefühlsstörungen gehören zu den häufigsten Symptomen. Viele Patienten leiden auch unter dauerhaften Schmerzen. Schlimmstenfalls kommt es zu vollständigen Lähmungen. Bei den meisten Betroffenen wird die Erkrankung zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr diagnostiziert. Bei einigen sind die Symptome zunächst recht leicht und Betroffene sehen keinen Anlass, direkt zum Arzt zu gehen. Meistens ist es aber so, dass die Symptome von heute auf morgen auftreten, und das sehr stark. Laut der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.), sind zurzeit schätzungsweise 220.000 bis 250.000 Menschen an MS erkrankt. Rund zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Sehr viele Betroffene sind nicht mehr in der Lage, ihren Alltag alleine zu meistern, darunter befinden sich auch sehr junge Menschen, die eigentlich erst richtig in ihrem Leben durchstarten sollten.

Besonders schlimm ist für die Betroffenen die Tatsache, dass es in vielen Fällen keinerlei Warnzeichen gibt. Die ersten Symptome treten häufig besonders stark auf und die Erkrankung nimmt dann eine sehr rasante Entwicklung. Viele Patienten berichten davon, dass es ihnen in einer Woche noch sehr gut ging, sie in der nächsten Woche aber bereits mit sehr starken Symptomen zu kämpfen hatten.

Multiple Sklerose – die Symptome

Bei den meisten Patienten tritt die Erkrankung sehr schnell auf. Oft vergehen nur wenige Tage oder gar Stunden von den ersten Anzeichen bis zu stark ausgeprägten Symptomen. Es kann auch sein, dass die Krankheit langsam mit weniger starken Beschwerden beginnt, allerdings kommt dies recht selten vor. Für gewöhnlich ist es so, dass sich erst nur ein einziges Symptom zeigt, im Verlauf der Erkrankung treten dann immer mehr auf. Es gibt aber auch Patienten, bei denen gleich mehrere Symptome der Erkrankung gleichzeitig auftreten. MS wird auch „Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ genannt. Der Grund dafür ist, dass das Beschwerdebild bei jedem Patienten ganz unterschiedlich ausfallen kann. Es gibt aber einige Symptome, die sehr häufig auftreten:

Sehstörungen

Durch die Erkrankung werden oft die Sehnerven angegriffen. In diesen Sehnerven sind rund eine Million Nervenfasern gebündelt. Durch die MS kann es dazu kommen, dass die Myelinschicht, die die Nerven umgibt, entweder beschädigt oder ganz zerstört wird. Dadurch kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen. Häufig tritt ein Verlust an Sehschärfe auf, das Farbensehen ist eingeschränkt und es kommt zu Schmerzen bei Blickbewegungen. Schlimmstenfalls kann es sogar zu einer Blindheit kommen, die aber für gewöhnlich vorübergehend ist. Bei sehr vielen Patienten waren Sehstörungen das erste Symptom, mit dem sich die Krankheit angekündigt hat.

Gefühlsstörungen/Missempfindungen

Das Gehirn ist unter anderem zuständig für den Empfang von Signalen, die aus der Umwelt kommen. Durch die Multiple Sklerose kann es dazu kommen, dass sowohl der Empfang als auch die Weiterleitung von Reizen wie beispielsweise Kälte, Wärme oder Schmerz gestört wird. Patienten leiden häufig unter tauben und kribbelnden Füßen, alle Extremitäten können davon betroffen sein.

Lähmungen und Muskelschwäche

Auch eine Muskelschwäche in Armen und Beinen kommt häufig vor. Die Befehle, die aus dem Zentralen Nervensystem kommen, erreichen die Muskeln nur noch in vermindertem Umfang oder auch gar nicht mehr. Dadurch kommt es zu dieser Muskelschwäche. Im Laufe der Zeit geht immer mehr Muskelkraft verloren, das kann zu Lähmungserscheinungen führen. Bei vielen Betroffenen führen diese Lähmungserscheinungen dazu, dass eine Gehhilfe erforderlich wird. Die bereits erwähnte Spastik tritt auf, wenn die betroffenen Muskeln sehr steif und auch verkrampft sind.

Probleme mit der Koordination

Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht, ein schwankender Gang, eine verwaschene oder abgehackte Sprache sowie eine gestörte Zielmotorik – auch dabei handelt es sich um Symptome der Multiplen Sklerose. Bei MS-Patienten ist häufig das Kleinhirn betroffen. Dieses ist zuständig für die Bewegungsabläufe. Das Anspannen und Entspannen der Muskeln wird durch das Kleinhirn koordiniert. Es ist für sehr viele Funktionen zuständig, die den Bewegungsapparat betreffen. Durch die Erkrankung wird diese Koordination gestört, es kommt zu den genannten Symptomen.

Fatigue

Viele Betroffene empfinden dieses Symptom als besonders einschränkend. Es äußert sich in einer starken Müdigkeit. Bei Menschen mit MS sind viele Nervenleitungen im Netzwerk beschädigt. Das bedeutet, dass sich die Signale Umwege suchen müssen. Das ist sehr ermüdend und kostet zudem viel Kraft. Im Endeffekt ist es so, dass das Gehirn eines Multiple-Sklerose-Erkrankten weitaus mehr arbeiten muss als das eines gesunden Menschen, um zum gleichen Ergebnis kommen zu können.

Weitere Symptome

Weiterhin können auch Schwindel, affektive Störungen, starker Harndrang bis hin zur Inkontinenz und Libido-Verlust auftreten.

Die Wirkung von CBD bei Multipler Sklerose

Um die mögliche Wirkung von CBD bei Multipler Sklerose besser verstehen zu können, ist ein Blick auf die wahrscheinlichen Ursachen der Erkrankung sinnvoll. Bei MS handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Mögliche Ursachen können bisher noch nicht einwandfrei belegt werden. Allerdings gehen Experten davon aus, dass eine Fehlreaktion des Immunsystems dafür verantwortlich sein könnte. Das bedeutet, dass sich die Abwehrzellen gegen den eigenen Körper richten. Als Folge davon greifen körpereigene Zellen das eigene Nervengewebe an. Dadurch entstehen Entzündungen. Diese sorgen dafür, dass Nervensignale nicht mehr wie gewohnt weitergeleitet werden können. Die Symptome der Erkrankung werden erst durch diese Entzündungsherde ermöglicht. So weit die Vermutung. Allerdings ist bis heute unbekannt, warum es überhaupt zu dieser Fehlreaktion des Immunsystems kommt. Multiple Sklerose zählt zu den Erkrankungen, die den Experten wirklich Kopfzerbrechen bereiten.

Bisher kann MS nicht geheilt werden, daran ändert auch CBD nichts. Wer also hofft, dass CBD Tropfen in der Lage sein könnte, Multiple Sklerose zu therapieren, wird enttäuscht werden. Allerdings könnte CBD in der Lage sein, verschiedene Symptome zu lindern. Das würde für viele Betroffene bereits eine große Erleichterung darstellen. CBD werden verschiedene Eigenschaften zugeschrieben, die dabei behilflich sein könnten. Es ist entzündungshemmend und wirkt schmerzlindernd. Zudem soll es in der Lage sein, mit dem Endocannabinoid-System zu interagieren.

Wie bereits beschrieben leiden MS-Patienten unter einer chronischen Entzündung des Nervensystems. Das bedeutet, dass sie immer Entzündungsherde im Körper haben. Es ist möglich, dass CBD durch seine antientzündliche Wirkung einen positiven Effekt auf diese Herde haben könnte. CBD könnte die Entzündungen lindern oder vielleicht sogar verschwinden lassen. Leider handelt es sich dabei bisher nur um Vermutungen. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkung fehlen bisher. Ebenfalls vermutet wird, dass CBD bei den chronischen Schmerzen lindernd wirken könnte. Zudem leiden viele Patienten aufgrund der Symptome der Erkrankung unter Ängsten. CBD wirkt angstlösend und könnte den Betroffenen hier ebenfalls helfen.

Erfahrungsberichten von Anwendern nach soll CBD aber auch eine positive Wirkung beim Fatigue Symptom haben. Es wird davon berichtet, dass diese Phasen durch die Einnahme von CBD eingedämmt werden können. Zudem soll CBD beim Durchschlafen helfen können und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Hier eine Zusammenfassung der möglichen Wirkungen von CBD bei Multipler Sklerose

  • Krämpfe lindern und Spastiken reduzieren

Durch die Wirkung von CBD auf das Endocannabinoid-System ist es möglich, dass CBD eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung hat, die besonders bei Krämpfen und Spastiken einen positiven Effekt haben kann.

  • Fatigue-Phasen eindämmen

CBD kann eine aufputschende Wirkung haben, wenn der Körper mit Erschöpfung und Schwäche zu kämpfen hat.

  • Beruhigende Wirkung

Durch die beruhigende Wirkung von CBD ist es möglich, dass Patienten nachts wieder durchschlafen können.

  • Depressionen lindern

Die ständigen Schmerzen, Einschränkungen und eine ungewisse Zukunft – es ist kein Wunder, dass viele Patienten in Depressionen verfallen. CBD ist vielleicht in der Lage, Depressionen entgegenzuwirken. In Studien konnte bereits belegt werden, dass CBD Eigenschaften aufweist, die denen eines Antidepressivums ähneln.

  • Schmerzlinderung

Eine positive Wirkung von CBD auf Schmerzen konnte bereits im Jahr 2018 in einer italienischen Studie bewiesen werden. 1

  • Immunsuppressive Wirkung

Multiple Sklerose hat auch eine negative Wirkung auf das Immunsystem, dadurch kann es zu Überreaktionen kommen. Diese Überreaktionen könnten durch CBD gelindert werden. CBD kann mit dem Endocannabinoid-System interagieren, dieses wiederum steht in Verbindung mit dem Immunsystem. Dadurch könnte CBD eine immunsuppressive Wirkung haben.

 

Wenn es um die Wirkung von CBD bei Multipler Sklerose geht, steht definitiv die mögliche Wirkung auf die Symptome im Vordergrund. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es bei dieser Erkrankung sehr viele unterschiedliche Symptome gibt. Zudem ist auch jeder Mensch anders. Das bedeutet, dass ein Patient sehr gut auf die Einnahme von CBD ansprechen könnte, während andere Patienten gar keine Wirkung feststellen.

Generell sollte CBD immer nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Zwar sind keine Nebenwirkungen von CBD bekannt, solange es in einer normalen Dosierung und nicht in völlig übertriebenen Mengen eingenommen wird, aber es könnten Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten. Daher gilt: Vor der Einnahme von CBD immer zunächst mit dem Arzt Rücksprache halten.

CBD bei Multipler Sklerose – die Studienlage

Wie in fast allen Bereichen steckt die Forschung zum Thema CBD bei verschiedenen Erkrankungen noch immer in den berühmten Kinderschuhen. Zwar wurden bereits einige Studien in unterschiedlichen Bereichen durchgeführt, jedoch handelt es sich in vielen Fällen um Tierversuchsstudien, die nur schwer oder gar nicht auf den Menschen übertragbar sind.

Studien, die sich direkt mit der Wirkung von CBD bei Multipler Sklerose befassen, sind noch recht dünn gesät. Nennenswert sind hier zwei Studien, die sich mit dem Thema befassen.

  • In einer dieser Studien aus dem Jahr 2017 geht es darum, ob CBD der Entwicklung von experimenteller Multipler Sklerose entgegenwirken kann.2 Die Studie führte zu interessanten Entdeckungen, jedoch nicht zu wissenschaftlichen Belegen die Wirksamkeit von CBD bei MS betreffend.
  • In einer zweiten Studie aus dem Jahr 2011 wurden Mäuse mit der sogenannten experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis induziert, einer entzündlichen Erkrankung, die der MS beim Menschen gleicht.3 Dabei konnte festgestellt werden, dass sich der Schweregrad der klinischen Zeichen der Erkrankung während des Ausbruchs verbesserte, wenn die Mäuse mit CBD behandelt wurden. Zudem kam es auch zu einer Verminderung der Entzündung. Aber wie bereits gesagt ist es fraglich, inwieweit diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können.
  • In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2013 konnte gezeigt werden, dass CBD in der Lage ist, die Symptome der Entzündungsprozesse einzudämmen und somit bei Multipler Sklerose eine Besserung verschaffen kann.4

 

Viele weitere Studien beschäftigen sich mit der schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung von CBD. Beispielsweise wurde die Wirksamkeit von CBD Sprays untersucht, und zwar in Verbindung mit neuropathischen Schmerzen.5 Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Teilnehmer, die CBD einnahmen, weniger Schmerzen hatten. Es gibt auch eine ähnliche Studie, die sich mit Schmerzen und Spastiken befasst.6 Forscher sind ebenfalls der Meinung, dass CBD langfristig gesehen positive Effekte erzielen könnte. Dazu gibt es eine weitere Studie. 7

Die Wissenschaft ist bemüht, mit immer neuen Studien der möglichen Wirkung von CBD bei Multipler Sklerose auf den Grund zu gehen. Allerdings fehlen bisher noch die konkreten, wissenschaftlich belegten Beweise für diese Wirkung. Die Forscher sehen jedoch in CBD ein sehr großes Potenzial, wenn es um die Behandlung von Multipler Sklerose geht. Das zeigen auch die Erfahrungsberichte vieler Betroffener, die nach der Einnahme von CBD von einer Besserung ihrer Beschwerden berichten.

Einnahme von CBD

Wer CBD bei Multipler Sklerose einnehmen möchte, sollte auf jeden Fall zuvor den Arzt konsultieren, um eventuelle Wechselwirkungen mit den regelmäßig einzunehmenden Medikamenten auszuschließen. Wichtig ist zu wissen, dass bei der Einnahme nicht übermäßiger Mengen keine Nebenwirkungen bekannt sind. In CBD Produkten, die frei verkäuflich sind, kann ein Anteil an THC von höchstens 0,2 % enthalten sein. Dieser Anteil ist verschwindend gering und sorgt selbst bei der Einnahme von unglaublich großen Mengen nicht dafür, dass es zu einem Rauschzustand kommt. CBD macht also nicht high, es wirkt nicht psychoaktiv, daher macht es auch nicht süchtig. Die beste Möglichkeit, CBD einzunehmen, stellt CBD Öl dar. Es handelt sich um einen CBD Extrakt, der sich in einem Trägeröl befindet. CBD Öl wird in kleinen Fläschchen verkauft, die mit einer Pipette ausgestattet sind. Diese Pipette ist wichtig, da CBD Öl nur tropfenweise eingenommen wird. So wird eine exakte Dosierung ermöglicht. CBD Öl wird einfach unter die Zunge geträufelt. Dadurch kann es gleich über die Schleimhaut aufgenommen werden und muss nicht den Weg über den Verdauungstrakt nehmen. Wer sich mit dem herben Geschmack des CBD Öls nicht anfreunden möchte, kann das CBD Öl auch in Speisen oder Getränke geben. Dann tritt die Wirkung allerdings erst später ein und vielleicht auch vermindert, da nicht der ganze Wirkstoff aufgenommen werden kann.

Es gibt leider keine generellen Dosierungsempfehlungen. Die richtige individuelle Dosis muss praktisch durch Ausprobieren herausgefunden werden. Es wird mit wenigen Tropfen begonnen, empfehlenswert sind zwei Tropfen am Tag, eine Woche lang. Ist nach dieser einen Woche noch keine Wirkung spürbar, wird in der nächsten Woche die tägliche Dosis um zwei Tropfen erhöht. Dies wird so lange durchgeführt, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist, dann wurde die individuelle Dosierung gefunden.

CBD bei Multipler Sklerose – eine gute Alternative?

Wenn es nach den Forschern geht, hat CBD definitiv das Potenzial, zu einem wertvollen Helfer bei der Bekämpfung der Symptome von MS zu werden. Multiple Sklerose ist eine Erkrankung mit sehr vielen unterschiedlichen Gesichtern. Jeder Betroffene hat andere Symptome, spürt die Wirkung davon anders und muss mit anderen Folgen leben. Ebenso unterschiedlich können auch die Erfahrungen ausfallen, die Betroffene mit CBD machen. Da CBD aber keine Nebenwirkungen hat, nicht high macht und zudem ganz legal gekauft und genutzt werden kann, sollten sich Betroffene überlegen, ob sie dem Wirkstoff nicht eine Chance geben wollen. Lediglich der Termin beim Arzt sollte zunächst gemacht werden, um das Vorhaben mit ihm zu besprechen. Viele Ärzte stehen CBD bei Multipler Sklerose mittlerweile sehr positiv gegenüber und befürworten die Einnahme. Gibt der Arzt grünes Licht, kann ausprobiert werden, ob CBD eine Wirkung hat oder nicht.

Quellen


1 Mondello, Epifanio et al. “Cannabinoids and spinal cord stimulation for the treatment of failed back surgery syndrome refractory pain.” Journal of pain research vol. 11. 6 Sep. 2018: 1761-1767.
2 Giacoppo, Sabrina et al. "Target regulation of PI3K/Akt/mTOR pathway by cannabidiol in treatment of experimental multiple sclerosis." Fitoterapia vol. 116,2017: 77-84.
3 Kozela, Ewa et al. "Cannabidiol inhibits pathogenic T cells, decreases spinal microglial activation and ameliorates multiple sclerosis‐like disease in C57BL/6 mice." British Journal of Pharmacology vol. 163,7 (2011): 1507-19.
4 Mecha, M et al. “Cannabidiol provides long-lasting protection against the deleterious effects of inflammation in a viral model of multiple sclerosis: a role for A2A receptors.” Neurobiology of disease vol. 59 (2013): 141-50.
5 Langford, R M et al. “A double-blind, randomized, placebo-controlled, parallel-group study of THC/CBD oromucosal spray in combination with the existing treatment regimen, in the relief of central neuropathic pain in patients with multiple sclerosis.” Journal of neurology vol. 260,4 (2013): 984-97.
6 Corey-Bloom, Jody et al. “Smoked cannabis for spasticity in multiple sclerosis: a randomized, placebo-controlled trial.” CMAJ : Canadian Medical Association journal = journal de l'Association medicale canadienne vol. 184,10 (2012): 1143-50.
7 Mecha, M et al. “Cannabidiol provides long-lasting protection against the deleterious effects of inflammation in a viral model of multiple sclerosis: a role for A2A receptors.” Neurobiology of disease vol. 59 (2013): 141-50.